sabin e. drowowitz Atelier Kunterbunter Hund
sabin  e.  drowowitz    Atelier Kunterbunter Hund

Ein   E B E R    aus  Eberbach !

Im Juni 2022 hatte ich ein persönliches Gespräch mit dem Bürgermeister von Eberbach, Herrn Peter Reichert (über Fußwege und Hundespielplatz usw.). Dabei kam zufällig ein Auftrag für mich zustande! Herr Reichert fragte mich, ob ich Lust hätte einen Eberbacher Eber zu bemalen. Dieser sollte ein Geschenk für die Royal Engineers werden, einer Einheit englischer Soldaten, die regelmäßig in Eberbach wunderbare Dinge konstruieren/reparieren.

 

Da man solche Aufträge nicht alle Tage bekommt, sagte ich spontan zu! So erfüllte sich auch ein Wunsch, den ich seit ich in Eberbach wohne, still gehegt hatte. Und auch eine Ehre für mich. Schnell wurden Motiv-Möglichkeiten erörtert, -die Vorgaben waren schließlich: Uniform und Abzeichen der Royal Engineers, Stadtwappen Eberbachs.

 

Der Eber (aus Fiberglas oder so) sollte vom Rathaus-Hausmeister am nächsten Tag im Atelier angeliefert werden. Also, da stand er dann, und mir wurde erst einmal bewusst, wie groß diese Eber-Skulptur wirklich ist. In verschiedenen Läden hier in der Stadt stehen ja solche bemalte Eber herum, doch in einem großen Geschäftsraum wirken sie viel kleiner als bei mir im Zimmer.

Und der kunterbunte Hund guckte erst etwas skeptisch, stufte den Eber dann trotz der kompakten Masse als harmlos ein und freute sich  über den neuen Spielgenossen.

Vor dem Bemalen mussten dann erst noch Farben, Grundierung, Schutzlack usw. ausgesucht, gekauft und ausprobiert werden. Und noch die Recherche für die Uniform! Da half mir sehr die Sekretärin des Bürgermeisters, Frau Wäsch, mit der Zusendung von Fotos. Und die zufällige Begegnung beim Hundespaziergang mit einem freundlichen jungen Royal Engineer, den ich von vorne und hinten fotografieren durfte. Das Foto von hinten war für meine Arbeit besonders wichtig, da man von dem Eber überwiegend den Rücken sieht. Der junge Soldat wunderte sich auch darüber, doch ich durfte nichts von dem Projekt verraten und bat ihn, ein paar Tage zu warten, dann würde er es erfahren. Kopfschüttelnd und lachend ging er weiter.

Zuerst war der Eber noch ganz weiß und dem Kunterbunten Hund recht ähnlich......

....doch da nur ca. 14 Tage Zeit war bis der Eber überreicht werden sollte, ging es schnell ans Werk!

Stundenlangens Malen war nötig, da erst die Grundierung aufgetragen werden und trocknen musste, dann die Vorzeichnung der Uniform und der Details, anschließend Schicht für Schicht Farbe, dazwischen Trockenzeiten, die durch die sommerlichen Temperaturen glücklicherweise relativ kurz waren......

 

 

                                                                                                                                        Die Tage vergingen sehr schnell, manchmal hatte ich die Befürchtung, nicht rechtzeitig fertig zu werden........ vieles im Haushalt blieb in dieser Zeit liegen, da ich mit dieser besonderen Aufgabe zu beschäftigt war. Der Kunterbunte Hund kam jedoch nicht zu kurz: er beobachtete alles ganz genau, kuschelte auch mal mit dem Eber -da war der Kunterbunte Hund dann noch bunter!- und in den Trockenzeiten gingen wir spazieren. Das entspannte auch meine Muskeln und Gelenke!

Wie man auf den Fotos sehen kann, habe ich den Eber nicht auf eine Staffelei gestellt, sondern meist auf ein Rollbrett, so dass ich ihn drehen konnte. Mein Sohn war mir auch öfters behilflich in dem er den Eber auf die Seite legte, damit ich den Eber-Bauch besser gestalten konnte. Tja, so eine Skulptur sollte/muss von allen Seiten und Blickwinkeln perfekt sein --anders als ein 2-dimensionales Bild auf Leinwand.                                      

 

Ich saß beim Bemalen auf dem Boden bzw. einem Schemel, lag auf dem Boden, beugte mich über die Skulptur..... malen mit Körper, Geist und Seele!

Am Schluss kamen noch die Details am Eberbacher Stadtwappen und den Uniform-Abzeichen an die Reihe.... dann durfte nochmal über Nacht alles gut trocknen, bevor dann zu guter Letzt ein spezieller Schutzlack aufgetragen wurde.

Endlich war der Eber fertig!

 

 

 

Und noch ein schnelles Erinnerungsfoto der beiden guten Freunde.

Am liebsten wäre der Eber für immer bei uns im Garten geblieben!

 

Wir hätten ihn auch sehr gerne dabehalten, er war uns in den paar Tagen richtig ans Herz gewachsen.

Doch Auftrag ist Auftrag.

Der Eber wurde für den Transport gut verpackt (von mir eher praktisch ausgeführt und nicht so künstlerisch wie von Christo) und der Hausmeister des Rathauses holte das Paket ab, damit der Eber am nächsten Tag offiziell überreicht werden konnte.

 

Der Kunterbunte Hund war recht unglücklich den neuen Freund schon wieder ziehen lassen zu müssen.

 

 

Feier mit den Royal Engineers und vielen Eberbachern am Neckarufer:

 

Zuerst stand der Eber unter einem weißen Tuch versteckt auf der Bühne, bevor er dann enthüllt  und von den Engländern mit Beifall Willkommen geheißen wurde.

 

Ich habe auch den jungen Soldaten dort getroffen und mich bei ihm für seine Mithilfe bedankt. Er strahlte, weil er nun wusste, warum ich ihn fotografiert hatte (er hatte darüber noch viel gerätselt). --Und endlich konnte ich auch meinen Freunden von diesem ungewöhnlichen tollen Auftrag erzählen.

 

 

P.S.: Wir haben auch erfahren, dass der Eber (also unser Freund) einen schönen Platz in der Kaserne bekommen hat, was uns sehr freut.

sabin  e.           

        drowowitz

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